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Grußwort zur Veranstaltungstour der Roten Hilfe International (R
Grußwort zur Veranstaltungstour „Die Isolation der Gefangenen in Griechenland durchbrechen – den Klassenkampf vorantreiben“ der /Roten Hilfe International /(RHI)
Im Zusammenhang des Kampftages der revolutionären Gefangenen am 19.
Juni 2014 wird audf Veranstaltungen vom 13. Juni bis 22. Juni 2014 in
mehreren Städten in Italien, der Schweiz und der BRD über die Situation
der politischen und rebellischen Gefangenen des europäischen Staates
berichtet, der wie kein anderer unter dem Diktat der Troika
(EU-Kommission, EZB, IWF) steht: Griechenland.
Die oktroyierte Austeritätspolitik, die im Krisenlabor Griechenland zu
einem beispiellosen sozialen Kahlschlag führte, verfehlte nicht ihre
Wirkung. Eine tiefe politische Depression liegt über dem Land, die
Widerstandssektoren der unterschiedlichen Fraktionen der revolutionären
Linken in Griechenland sind einem Dauerbeschuss des
Repressionsapparates ausgesetzt. Hierbei sind die politischen und
widerständischen Gefangenen erneut ins Visier geraten.
2002 konnte der Versuch des griechischen Staates, die revolutionären
Gefangenen in den Verliesen der Isolationshaft zu vergraben,
zurückgeschlagen werden. In den kommenden Monaten steht die
Installierung sogenannter Kategorie C- Isolationstrakte auf der Agenda
der staatlichen Repression.
Der politische Gefangene Kostas Gournas, der als eingesperrtes Mitglied
der Stadtguerillagruppe „Revolutionärer Kampf“ (RK) regelmäßig durch
Stellungnahmen Öffentlichkeit herstellt, schreibt in einem im Juni
dieses Jahres veröffentlichten Interview, dass „[d]ie internationale
revolutionäre Solidarität ein wichtiges Glied im Kampf gegen das neue
Gefängnis-Gesetz [ist].“ „Wir werden“, so führt Genosse Kostas weiter
aus, „sicher eine langfristige Kampagne von Gefangenen und
Solidaritätsgruppen brauchen, um die Verabschiedung dieser Gesetze zu
verhindern, da es sich um eine strategische Entscheidung der Regierung
handelt.“
Diesen Appell möchte ich aufgreifen. Signale der wechselseitigen
Solidarität unter inhaftierten politischen AktivistInnen schaffen unter
uns ein Band der Zusammengehörigkeit über vielerlei Grenzen hinweg.
Dieses Band muss indes zug- und reißfester werden, um den permanenten
Attacken der bürgerlichen Klassenjustiz nachdrücklicher widerstehen zu
können.
Lasst uns konkret werden:
*
Sammeln wir uns als politische, revolutionäre, freie und
rebellische Gefangene mit unseren verschiedenen ideologischen und
organisatorischen Hintergründen im Rahmen der /Roten Hilfe
International/(RHI)
*
Schaffen wir in den Knastanlagen dieser Welt Gewerkschaftsstrukuren
aller Inhaftierten, um über das Stellen ökonomischer
Tagesforderungen eine Politisierung hinter den Knastmauern bei den
Eingekerkerten in Gang zu setzen.
Eine Stärkung der RHI und der Aufbau von basisgewerkschaftlichen
Initiativen in den Knästen sind aus meiner Sicht zwei „Werkzeuge des
Kampfes“ (Gournas), um unsere Ausgangsbedingungen als AkteurInnen in
der Haft zu verbessern.
Noch ein Wort zum Anlass: der 19. Juni ist im Widerstandskalender ein
wichtiges Datum. An jenem Tag im Jahre 1986 wurden in peruanischen
Gefängnissen etwa 300 politische Gefangene vornehmlich der
Kommunistischen Partei Perus – Leuchtender Pfad (PCP-SL) während der
gleichzeitig stattfindenden Tagung der sozialdemokratischen
„Sozialistischen Internationale“ unter dem Vorsitz von Willy Brandt
massakriert.
Diesen Tag und dieses Ereignis nicht in Vergessenheit geraten zu lassen
ist ein konkreter Ausdruck, sich die eigene von Höhen und Tiefen
geprägte Widerstandsgeschichte der antagonistischen Linken weltweit
anzueignen.
Oliver Rast - § 129-Gefangener aus dem mg-Verfahren
12. Juni 2014
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