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Gründung des Gefangenenkollektivs Aurora
Mit dem Ende der Prozessperiode erachten wir die Phase als beendet, in der wir, obwohl gefangen, uns zu der draussen geführten politische Schlacht imSinne der Bejahung und Kontinuität verhalten haben.
In dieser Phase haben wir die bürgerlichen Gerichtssäle zur Behauptung derallgemeinen Ziele und des Inhalts der Auseinandersetzung benutzt, indem wirden von uns vorangetriebenen Projektversuch vertreten haben: nämlich zumAufbau der Kommunistischen Partei in der zur siegreichen Führung desrevolutionären Prozesses historisch notwendigen Form und Eigenschaftbeizutragen.
Was im Konzept bzw. in der Praxis der politisch-militärischen Einheit alskonkrete Form der revolutionären Politik zusammengefasst wird. Das innerhalbder Entwicklung der Klassenautonomie und des Kerns derAuseinandersetzung und der sich konkret stellenden politischen Probleme undKnotenpunkte, denen gemäss revolutionäre Politik und die Aktion der Parteidefiniert wird.
Diese unsere Verantwortungsübernahme hat dann zur politischenAuseinandersetzung um unsere Geschichte geführt: der Operation desPräventions- und Repressionsstaates gegen die revolutionäre Instanz hat sicheine starkes solidarisches Lager aus der Klassenbewegung entgegengesetzt.Hunderte von Unterstützungsinitiativen, von einfachen Schriften auf denMauern der Metropolen und die Organisierung von Solidaritätsversammlungenund -komitees bis zur Unterstützung von Arbeitern aus den Fabriken, in deneneinige von uns gearbeitet haben, das alles stand uns zur Seite während wir unsin den bürgerlichen Gerichten zu unserer Identität und Praxis bekannten.Die so entstandene Einheit hat in den Apparaten der Konterrevolution, die aufunsere Kriminalisierung und folglich Isolierung setzten, starke Beunruhigungausgelöst.
Zu dieser Einheit haben auch jene GenossInnen stark beigetragen, die sich Dem gemeinsamen Feind nicht gebeugt haben, obwohl sie nicht zur Organisation gehören und ebenfalls verhaftet wurden.Monat um Monat hat die Arbeit der sich in der Solidaritätsinitiative vereintenBewegungsteile ein politisches Faktum geschaffen, und zwar durch ihreDialektik mit der revolutionären Instanz: So dass diese nicht nur alles andereals isoliert ist, sondern, obwohl getroffen, gerade weil sie die Präsenz desrevolutionären Weges inmitten des Klassenkampfes erneut bestätigt auf dieEbenen der Debatte und des Bewusstseins der Klasse einwirken kann.Wenn bis zur prozessualen politischen Schlacht, indem wir den von unsvorangetriebenen Projektversuch vertraten, die Notwendigkeit und Priorität derBekräftigung der allgemeinen Ziele und Inhalte der Auseinandersetzungbestand, geht es nun, unter Aufrechterhaltung dieser Angelpunkte, um dieÜbernahme des neuen Kontextes, in dem wir unsere Militanz neu einstufenmüssen.
Folglich haben wir entschieden, uns als Kollektiv Kommunistische Gefangenezusammenzuschliessen; ein Entscheid, der jedenfalls kein Ausdruckpolitischer Diskontinuität sein will, da die allgemeinen Ziele und Inhalte, andenen sich unsere Aktion orientiert, noch immer dieselben sind, sondern zurDefinierung der Diskontinuität unserer Beitragsweise getroffen wurde.Das Gefängnis ist ein Kontext, der präzise Grenzen setzt, aber nicht als"schwarzes Loch" begriffen werden darf, wo wir dem Kampf entrissen wären.Das Gefängnis ist Teil der Auseinandersetzung. Vielmehr noch, je schärfer dieAuseinandersetzung wird und auf die Kräfteverhältnisse zwischen den Klasseneinwirkt, umso präsenter wird das Gefängnis.Und sobald sich der revolutionäre Prozess entfaltet, werden Gefängnisse undRepression erst recht zur massiven Erscheinung. Diese Tendenz manifestiertsich mit immer grösserer Intensität in dem Masse, in dem die Krise derkapitalistischen Produktionsweise ihre Folgen produziert.
Die immer schwereren Einschränkungen, die das imperialistische Bürgertumim Versuch der Überwindung seiner Krise der Arbeiterinnenklasse und demProletariat auferlegt und weiter auferlegen wird, werden immer stärker die mitder Klassenauseinandersetzung zusammenhängenden Themen beleben, unddiese Auseinandersetzung wird sich nach und nach von den Ketten derbürgerlichen Legalität befreien und vor allem der Notwendigkeit derproletarischen Revolution und der Entwicklung der Auseinandersetzung ihren Raum verschaffen.Und nur auf diesem Terrain des tendenziellen Machtkampfes kann, erstens,sich das Proletariat vereinen. und die vielen partiellen Kämpfe (die sonst zurOhnmacht verurteilt sind) zum Erfolg führen und, zweitens, das Bürgertumbesiegt werden.
Es ist eine Auseinandersetzung, in der Gefängnis und Repression zum immergebräuchlicheren Instrument werden um die revolutionären Instanzen zubeugen und zu vernichten, die beabsichtigen sich mit der Klassenbewegung zudialektisieren. Auf diesem Terrain sind der Widerstand der gefangenenMilitanten und ihre Verteidigung des revolutionären Prozess Hauptgegenstandder Auseinandersetzung.Das wird von all den Mitteln bestätigt, die wir alle kennen und zur Erpressungvon Kapitulation, Verrat und Verleugnung eingesetzt werden. Was bis zu denmaximal überspitzten und erdrückenden Mittel der psychophysischen Folterwie das Gefängnisregime des Art. 41bis reicht.
Weil der Staat sie als sehr wichtig einstuft um die revolutionäre Bewegung vonInnen zu bekämpfen und zu zerschlagen. Vor allem in einer Phase der Krise wiedie aktuelle, wo auch kleinere Bezugspunkte für das Proletariat grossenstrategischen Wert annehmen können.Darum wird widerstehen, die revolutionären Positionen vertreten und sich denErpressungen und der Repression nicht beugen für die KommunistInnen imGefängnis immer mehr zu einem Imperativ.Wobei es nicht nur um die Sache der Bezeugung der politischen Identität geht,sondern vielmehr um konkrete Teilnahme an der Entwicklung desrevolutionären Prozesses.
Das ist das Hauptziel weswegen wir uns zum Kollektiv KommunistischeGefangene zusammengeschlossen haben.Ein Ziel, das sich in den, wenn auch eingeschränkten, so doch vielfältigenInteraktionen mit der revolutionären Bewegung und der Klassenbewegungkonkretisiert.Insbesondere werden wir zur Debatte, zur Analyse- und Studierarbeit über dieThemen generellen Interesses beizutragen versuchen; auch mit Übersetzungenvon Material aus der internationalen kommunistischen Bewegung und denfortgeschrittenen revolutionären Erfahrungen.
Dazu beabsichtigen wir uns als Kommunisten auf theoretischer Ebeneweiterzubilden, im Versuch, unser Verständnis des Marxismus-Leninismus-Maoismus und der Geschichte der kommunistischen Bewegung zu verbessern,indem wir Studiengruppen und Seminare fördern werden.Wir erachten es auch als wichtig, uns mit der sogenannten Gefängniswelt auseinanderzusetzen und uns auf ihre Kämpfen zu beziehen. Es gibt viele Gründe, aus ihr ein entscheidendes Glied der Klassenrepressionsmaschine, was der bürgerliche Staat eigentlich ist, zu machen. Das alles in Zeiträumen und mit Methoden, die wir nach und nach definieren werden.Folglich werden wir, wie schon getan, die opportunen Chancen zu erfassenversuchen um uns mit den möglicherweise entstehenden Kampf- undProtestbewegungen zu solidarisieren, und wir werden mit den Initiativen undKampagnen der Anprangerung, der Gegeninformation und Agitation inBeziehung treten.
All das im Bewusstsein, dass die Auseinandersetzung und die Lösung derpolitischen Knotenpunkte, um Richtung einer neuen Definierung desstrategischen Planes und der Wiederaufnahme des revolutionären Prozessesvoranzuschreiten, Sache der revolutionären Bewegung, ihrer Avantgarden ist.Wir versuchen unsere Pflicht zu tun, indem wir widerstehen und dierevolutionäre Fahne hochhalten, hier auf der Gefängnisfront.
Collettivo Comunisti Prigionieri "L'Aurora"
Bortolato Davide
Davanzo Alfredo
Latino Claudio
Sisi Vincenzo
Toschi Massimiliano
Siano-Catanzaro Januar 2010-01-20