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Demo Berlin zum 18.3.14
Aus dem Strafvollzug in Winterthur grüsse ich herzlichst und solidarisch die Demo in Berlin!
Vorweg möchte ich sagen, dass die Frage der Verschärfung von Repression im allgemeinen und Knast im besonderen in einem engen Zusammenhang mit der sich drehenden Spirale der ökonomischen wie politischen Krise steht. Die Krise macht gesellschaftliche Widersprüche sicht- und fassbarer, öffnet Raum für soziale Spannungen, macht das System verletzlicher, angreifbarer.
Umso mehr sich diese Spirale dreht, desto entschlossener wird die Reaktion des Staates bzw. seiner Repressionsorgane gegen alles, was sich bewegt, widersteht oder sich organisiert, vorgehen. Ob gegen die Mobilisierung auf den Strassen, gegen die Kämpfe der Arbeitenden, gegen den sich organisierenden Widerstand gegen die kapitalistische, also profitorientierte, Städtebaupolitik oder jene der Papierlosen, MigrantInnen. Auch die revolutionäre Solidarität mit kämpfenden Gefangenen ist in diesen Situationen vermehrter als sonst Ziel, staatsschützerischen „Interessens“.
Wen wundert es, wenn in einer solchen Zeit kapitalistischer Krise , imperialistischer Kriegsherde und immer öfter aufflackernden Massenaufständen, Revolten, Klassenkämpfen und Widerständen in verschiedensten Kontinenten die politischen Langzeitgefangenen weltweit trotz längst abgelaufenen Haftjahren nicht aus den Knästen entlassen werden.
Wen wundert es, wenn in Griechenland ein neuer Isolationsknast für kämpfende Gefangene aus dem militanten und bewaffnetem Widerstand am entstehen ist.
Wen wundert es ..... die Liste kann unendlich fortgesetzt werden...
Wundern wir uns nicht zu lange, sondern stellen wir ins Zentrum die Frage „Was tun“
Wie schützen wir uns am besten, steht wohl ganz oben auf der Liste: „Was tun?“
Wer beginnt, das kapitalistische System grundsätzlich in Frage zu stellen, sich Schritt für Schritt dazu vernetzt, organisiert und es mit einer revolutionären Perspektive verbindet, muss sich zwangsläufig mit damit auseinandersetzen.
Ganz im Sinne: „Umso besser die Kenntnis, umso grösser die Möglichkeiten, sich vor Angriffen zu schützen, resp. den Raum für einen widerständischen oder revolutionären Entwicklungsprozess und darin natürlich auch für militantes Handeln, zu erkämpfen und zu verteidigen“.
Weg von der Reaktion auf Repressionsschläge hin zum Zurückgewinnen der politischen Initiative - den Spiess langsam aber sicher wieder um zu drehen und aus Angegriffenen wieder zu Angreifern zu werden, im Politischen wie im Handelnden Sinne.
Machen wir aus der Parole „einer wird angegriffen – gemeint sind wir alle“ - „Fünf Finger sind ne Faust“ auch eine Anleitung zum Handeln zu machen.
Dazu gehört für uns auch, dass in der Frage der „Antwort“, der Solidarität, die Frage der politischen Differenzen, die Verschiedenheit politischer Projekte keine Rolle spielen sollte:
Positionsübergreifende, revolutionäre Solidarität ist die beste Antwort auf den Versuch, den Einzelnen Finger vom Rest der Faust zu trennen, zu isolieren. Sie ist Ausdruck für die Faust, also dem Zusammenhang, der Kollektivität und Vernetzung. Sie kann, auch International, Brücken zwischen den verschiedenen Situationen des Widerstandes schlagen, u.a. auch Teil einer internationalen Bewegung werden.
In dieser Praxis der Solidarität spielen alle, Drinnen wie Draussen, eine wichtige Rolle: An den politischen Gefangenen wird beobachtbar, dass die Repression ihre Ziele nicht erreicht, sondern man aus diesen Erfahrungen gestärkt hervorgehen kann. Das stärkt nicht nur die internationale Bewegung als solche, sondern bricht dem Abschreckungsszenarium des Staatsschutzapparates eine seiner Spitzen!
Die beste Solidarität ist und bleibt: den Kampf gemeinsam weiter zu entwickeln! Die Kontinuität revolutionärer, widerständischer Politik nicht stoppen zu lassen!
Kapitalismus zerschlagen – Internationale Solidarität aufbauen - verteidigen
Andrea, Mitglied der Kommission für eine Rote Hilfe International und des Revolutionären Aufbau Schweiz, seit dem 13. Mai 2012 im Strafvollzug in Winterthur, Schweiz
18.03. 2014 Winterthur, Schweiz
Andrea Stauffacher
Palmstr. 2
CH – 8411 Winterthur